Jedes Jahr am letzten Sonntag im April fotografieren rund um die Welt Menschen mit ungewöhnlichen, selbstgebauten „Kameras“ ohne Objektiv und stellen jeweils ein Bild ins Netz. Es ist der weltweite Pinholeday: www.pinholeday.org
Seit 21 Jahren beteiligen sich Mitglieder des Clubs an dieser Aktion. Dieses Jahr haben sich wieder 13 Clubmitglieder an der Dunkelkammer eingefunden, um Ihre Experimentierfreude auszuleben. Nach einer theoretische Einführung in das Prinzip der Lochkamera ging es an die Praxis.
Die Kameras bestanden aus umgebauten Keksdosen, Geschenkkartons, Filmdosen und auch Digitalkameras.
Eine Kamera wurde z. B. aus einer Konservendose neu gebaut, d.h. der Innenraum mit schwarzen Lack besprüht, ein Loch (1cm) gebohrt, Kupferfolie mit handgebohrtem 0,3 mm Loch hinterlegt, alles lichtdicht abgeklebt – und fertig ist eine neue Kamera. Noch die Blende berechnen (Lochabstand : Lochdurchmesser), in einem Fall z. B. 6 cm : 0,03 cm = Blende 200. Jetzt mit Fotopapier bestücken, anhand der Lichtverhältnisse die Belichtungszeit bestimmen (zwischen 2 bis 10 Minuten), und los geht’s. Etwas einfacher hatten es die Digitalfotografen mit einem Loch im Gehäusedeckel: Das geht auch und man hat sofort ein Ergebnis! Dafür wird einen Objektivdeckel zu einem Lochdeckel umgebaut: Ein 1 cm großes Loch bohren, Kupferfolie mit handgebohrtem Loch einkleben, Belichtung berechnen und fertig.
Nachdem Walter die Foto-Chemie angesetzt hatte, waren auch schon die Ersten mit ihren belichteten Fotopapieren zur Entwicklung zurück. Es ist immer wieder spannend, wenn das Fotopapier in der Entwicklerschale das erste Bild zeigt. Dabei entsteht ein Papiernegativ. Die Negative wurden diskutiert, Belichtungskorrekturen vorgenommen und neues Fotopapier eingelegt.
Kuchen und Kaffee standen durch Monika zur Verfügung, so war die Wartezeit vor der Dunkelkammer gut zu überbrücken.
Das wahre Erlebnis der Lochkamerafotografie ist aber das Fotografieren mit umgebauten Keksdosen, Pappkartons, Filmdosen und sonstigen Konstruktionen. Wieder hatten wir festgestellt, dass es Spaß macht, zu den Ursprüngen der Fotografie zurückzukommen und ohne teures Equipment überraschende Ergebnisse zu erzielen.
Hier zwei Beispiele für Lochkamerafotos vom 29.04.2024:
Foto: Rosi Minarik
Foto: Walter Goldschmidt
Alle Ergebnisse unserer Gruppe findet man hier!
Und hier einige Eindrücke von unserer Gruppenarbeit:
Text von Manfred Schäfer. Fotos von Manfred Schäfer und Pascal Michaux. Titelfoto von Dusan Minarik.