Vier Jahrzehnte lang habe ich die 2-dimensionale Fotografie vor allem für die Dokumentation von 3-dimensionalen Räumen und Architekturen benutzt. Die Fotografie kann aber nie das wirkliche Erleben der 3. Dimension ersetzen. Die ausgesuchten Teilaspekte sind gut komponiert, ästhetisch, präsentabel, jedoch auch geschönt, verfälscht, unzureichend. Ich war irgendwann etwas gesättigt von den vielen schönen Bildern.
Aber die Fotografie sein lassen? Auf keinen Fall!
2021 entdeckte ich während eines Fotoprojekts in Basel die 2.(!) Dimension als Sujet. Wow! Eine radikale Reduktion. Seither bewege ich mich gerne zu Fuß durch die Straßen, die Blicke über den Boden streifend. Der Fokus liegt auf Situationen unterhalb der üblichen Sehlinie, auf Strukturen, Licht, Material, Stimmungen. Es sind oft alltägliche, unscheinbare Dinge, die nicht «fotogen» sind, die flüchtig sind.
Das i-Phone ist Skizzenbuch und Kamera, für 1:1-Abzüge bin ich auch schon mal mit Stativ und Digitalkamera unterwegs. Ich arbeite gerne in Serien, die Auswahl des Formats, des Fotopapiers, der Art der Präsentation ist für mich ein wichtiger Teil der Fotoarbeit. Die gezeigten Beispiele entstanden in den letzten 3 Jahren.
Lilo Münch
Collagen
Wasser
Grauzone
Sonne
Absperrungen