Stefan Scheurer

Mein Name ist Stefan Scheurer, geboren 1966 in Eppstein im Taunus und aufgewachsen in Niedernhausen, nahe Wiesbaden und Frankfurt. Nach meinem Studium zog es mich nach Baden-Württemberg, wo ich heute im Dreiländereck lebe und arbeite. Seit 2020 widme ich mich intensiver der Fotografie, ausgestattet mit meinem Smartphone und einer Systemkamera von Fuji.

Ich habe keinen speziellen fotografischen Schwerpunkt. Porträtfotografie, Natur- und Landschaftsaufnahmen, Street- und Architekturfotografie – all das fasziniert mich gleichermaßen. Zudem experimentiere ich mit speziellen Techniken wie Intentional Camera Movement (ICM) und Mehrfachbelichtungen, um meinen Fotos neben fotografischer Präzision auch einen malerischen oder künstlerischen Charakter zu verleihen. Bei mir gehen Fotografietechniken und Themen Hand in Hand – sie sind nahezu untrennbar miteinander verbunden. Jede Technik fließt unmittelbar in ein Thema ein, und mit großer Leidenschaft bearbeite ich beide gleichermaßen, weshalb ich sie als Passionen bezeichne.

Dabei lasse ich mich von meinem Motto „In Imago levitas“ leiten – in der Vorstellung liegt die Leichtigkeit. Natürlich ist Fotografie kein einfaches Handwerk und erfordert Erfahrung sowie Wissen, um schöne Bilder zu erschaffen. Doch für mich beginnt der Prozess eines gelungenen Fotos immer in der Vorstellungskraft – dort, wo Realität und Kreativität in Leichtigkeit miteinander „tanzen“. Diese Leichtigkeit in der Vorstellung lässt mich neue Ansätze finden, spielerisch experimentieren und meine Arbeit voller Freude weiterentwickeln. Aber auch ganz im Sinne von Ernst Haas interessiert es mich weniger, neue Dinge zu fotografieren – vielmehr reizt es mich, bekannte Dinge neu zu sehen und zu fotografieren, um darin stets neue Perspektiven und Möglichkeiten zu entdecken.

Neben dem Fotografieren begeistert mich auch die Analyse von Fotos und Gemälden, um deren tiefere Aussage und Bedeutung herauszuarbeiten.

Auf dieser Seite des Fotoclubs Dreisamtal präsentiere ich nun meine fotografischen Experimente, Erlebnisse und Entdeckungen. Begleitet mich auf meiner Reise durch die faszinierende Welt der Fotografie und lasst euch inspirieren …

Aktuelles …

… von meinen Sessions.

Passion „Gegenlicht“

Gegenlichtfotografie zeichnet sich für mich dadurch aus, dass die Lichtquelle hinter dem Motiv positioniert ist und das Licht direkt in Richtung der Kamera strahlt. Dies führt dazu, dass das Motiv als Silhouette erscheint, da die Vorderseite im Schatten liegt und Details oder Texturen nicht erkennbar sind. Der Kontrast zwischen dem dunklen Motiv und dem hellen Hintergrund ist eines der auffälligsten Merkmale. Das Licht selbst oder seine Streuung wird zu einem zentralen Bestandteil der Bildwirkung. Typischerweise wird Gegenlicht von mir eingesetzt, um Konturen und Umrisse hervorzuheben. Gegenlichtfotos haben eine größere Bandbreite im Tonwertbereich, da hauptsächlich helle als auch dunkle Bereiche vorkommen. Mittlere Tonwerte sind fast nicht vorhanden.

Passion „High-/Low-Key“

Low-Key-Fotografie betont dunkle Tonwerte und arbeitet mit gezielter Lichtführung, um eine dramatische und geheimnisvolle Wirkung zu erzielen. Der Großteil des Bildes liegt im unteren Bereich des Tonwertspektrums, wodurch eine dunkle, reduzierte Atmosphäre entsteht. Im Unterschied zur Gegenlichtfotografie sind die mittleren Tonwerte in einem solchen Umfang vorhanden, dass Texturen und Details gerade noch erkennbar bleiben, was die Struktur und Form des Motivs unterstreicht. Die Low-Key-Fotografie zeichnet sich für mich vor allem durch ihre Lichtgestaltung aus und der Fokus liegt auf den weniger beleuchteten Bereichen. Im Gegensatz dazu nutzt die High-Key-Fotografie helle Beleuchtung und ein hohes Maß an Licht, um ein sanftes Bild mit minimalen Schatten zu schaffen, indem helle Töne dominieren und Kontraste sanft gehalten werden. Beide Techniken spielen bewusst mit Licht und Schatten, um emotionale oder ästhetische Wirkungen zu verstärken.

Nach meiner Überzeugung gibt es zwei Ansätze zur Erstellung von High-Key- aber auch Low-Key-Bildern:

  1. Klassischer Ansatz: Hier werden überwiegend helle Objekte stark belichtet, wodurch sie noch heller wirken. Akzente entstehen vor allem durch minimale Schatten an der Grenze zur lichtabgewandten Seite der Objekte. Dieser Ansatz setzt auf die Materialstruktur und die Form der Objekte, um subtile Kontraste bzw. Akzente zu erzeugen.
  2. High-Key mit Transparenzen: Dieser Ansatz nutzt transparente oder durchscheinende Materialien, wie z. B. Glas. Die Akzentuierung erfolgt aber eher nicht durch Schatten, sondern auch durch optische Effekte wie Lichtbrechung, Reflexionen und die Transmissivität des Materials. Die Akzente werden auch durch Objekte außerhalb der Szenerie ermöglicht, die durch die Lichtbrechung gerade an den Konturen der Objekte hauchdünn sichtbar werden.

Beide Methoden erzeugen den typischen hellen High-Key-Look, unterscheiden sich jedoch völlig in der Art und Weise, wie Kontraste und Akzente auftreten. Ein weiteres Merkmal ist, dass klassische High-Key-Aufnahmen auf weiches, diffuses Licht setzen, das meist von hinten oder seitlich kommt, um Schatten zu minimieren und eine gleichmäßige, helle Szene zu erzeugen. Bei transparenten Objekten hingegen erweist sich Gegenlicht, das durch die transparenten Materialien hindurchscheint, als geeignet.

Passion „Alignement“

Die von mir als Alignement-Methode bezeichnete fotografische Technik stellt eine alternative Möglichkeit dar, das Motiv in den Bildrahmen zu integrieren. Anstatt das Motiv nach traditionellen Proportionsregeln wie z. B. der Drittelregel und zumeist vertikal oder horizontal zu positionieren, orientiere ich die Kamera mittels der Alignement-Methode über den Bildrahmen oder dessen gedachten Linien der dynamischen Symmetrie gezielt am Motiv. So entsteht eine bewusste Verbindung zwischen Motiv und Rahmen, um eine klare und strukturierte Bildkomposition zu schaffen. Diese Art und Weise, die Kamera am Objekt auszurichten, ermöglicht eine andere geometrische Ordnung und visuelle Struktur für spezifische Darstellungen.

Wie bei den Object-Snapping-Techniken im CAD, die durch geometrische Kriterien präzise Verknüpfungen ermöglichen, bietet die Alignement-Methode eine alternative räumliche Anordnung. Prinzipien der Gestalttheorie wie das Gesetz der Nähe und das Gesetz der guten Fortsetzung wirken hier und parallele Linien – beispielsweise die Kontur des Objekts und der Bildrand – werden vom Auge als zusammengehörig wahrgenommen und das Motiv verbindet sich stärker mit dem Rahmen.

Ich setze die Alignement-Methode vorwiegend in der explorativen Fotografie ein, um neue Umgebungen kennenzulernen und mich zu orientieren – am liebsten nutze ich dafür mein Smartphone.

Passion „X-Glazing“

Diese von mir als „X-Glazing“ (Mehrfachverglasung) bezeichnete Fotografietechnik erzeugt durch Mehrfachbelichtung faszinierende Bilder, bei denen das gleiche Motiv in mehreren Schichten (Layern) dargestellt wird. Die Konturen und Bildebenen sind dabei leicht versetzt, ähnlich wie bei Spiegelungen von Objekten durch mehrfach verglastes Fenster.

Passion „ICM“

ICM steht für ‚Intentional Camera Movement‘ (absichtliche Kamerabewegung oder gestische Fotografie). Dabei wird das Motiv während einer gezielten Kamerabewegung bei langen Belichtungszeiten aufgenommen. Durch verschiedene Techniken der Mehrfachbelichtung erweitern sich die kreativen Möglichkeiten von ICM erheblich. Mit diesen Bildern möchte ich vor allem Stimmungen und Emotionen beim Betrachter wecken. Sie zeigen unterschiedliche Facetten der ICM-Fotografie, die ich als Dark-, Gothic- und Pop-ICM-Stil bezeichne.

Passion „ICM-Dementoren-Look“

Diese spezielle ICM-Technik, die mit einer rotierenden Gestik arbeitet, erzeugt in Verbindung mit Schatten einzigartige Verzerrungen, die sich deutlich vom üblichen ICM-Bild unterscheiden. Da die Rotationsgeschwindigkeit im Zentrum der Bewegung null beträgt und zu den Bildrändern hin zunimmt, führt dies dazu, dass ursprünglich scharf abgegrenzte Schlagschatten in weiche, von der ursprünglichen Gestalt abweichende und tonal abgestufte Formen überführt werden. Künstlerisch betrachtet verschmelzen auch hier Form, Bewegung und Licht zu einer neuen visuellen Realität, deren optisches Zentrum durch die rotierenden und wirbelnden Muster besonders hervorgehoben wird. Für spannende Träume, die Bilder einfach ausdrucken und im Schlafzimmer verteilen ;-))

Passion „Fluide Skulpturen und Formen“

„Fluide Skulpturen und Formen“ steht für die Fotografie von Wasser und anderen Fluiden, um die vielfältigen Strömungsformen darzustellen, die entweder durch Trägheitskräfte oder, wie bei Tropfenbildern, durch Oberflächenspannungen bestimmt werden. Eine Besonderheit dieser Fotografie sind die teils ultrakurzen Verschlusszeiten, die es ermöglichen, die feinen Strukturen und Details der Bewegungen klarer sichtbar zu machen.

Passion „Architekturfotografie“

Mich fasziniert die Architekturfotografie, weil sie mir die Möglichkeit gibt, Gebäude, Bauwerke und Kunstwerke aus meiner eigenen Perspektive festzuhalten. Es geht mir nicht nur darum, ein Bauwerk abzubilden, sondern seine Ästhetik und Funktionalität auf meine Weise sichtbar zu machen. Proportionen, Linienführung und Licht helfen mir, Designelemente hervorzuheben und die Struktur eines Gebäudes ins richtige Licht zu rücken. Besonders spannend finde ich die Arbeit mit Perspektiven, da sie die Wahrnehmung eines Gebäudes verändern und seine Wirkung verstärken können.

Passion „Landschaftsfotografie“

Landschaftsfotografie begeistert mich, weil sie mich zwingt, innezuhalten und den Moment bewusst wahrzunehmen. Die Weite, die Farben und das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Für mich geht es dabei nur darum, die Schönheit der Natur festzuhalten. Jeder Ort, den ich fotografiere, wird so zu einer persönlichen Verbindung zwischen mir und der Landschaft – ein stiller Dialog, den ich mit meiner Kamera einfange.

Passion „Schwarz-Weiß-Fotografie

Die Schwarz-Weiß-Fotografie faszinierend mich außerordentlich, weil sie eine bewusste Reduktion auf das Wesentliche ermöglicht. Ohne die Ablenkung durch Farben konzentriert sich der Blick auf Formen, Kontraste, Strukturen und das Spiel von Licht und Schatten. Das macht die Bilder klarer und präziser, sie wirken direkter und bringen die Essenz der Szene stärker zur Geltung. Für mich hat Schwarz-Weiß etwas Zeitloses und transportieren die Motive in die Vergangenheit.

Durch den Verzicht auf Farbe werden das Licht und Schatten zu den zentralen Gestaltungsmitteln und das Zusammenspiel wirkt für mich oft spannender als bei Farbfotografien.

In einer Welt, die von bunten, digitalen Bildern überflutet ist, empfinde ich Schwarz-Weiß-Fotografie als einen Gegenpol. Sie entschleunigt, lenkt den Fokus auf das Wesentliche und vermittelt eine zeitlose Ruhe. Für mich ist das eine Art Rückkehr zu den Ursprüngen der Fotografie, die mich inspiriert und immer wieder aufs Neue begeistert.

Passion „Instantmontagen“

Mit „Instantmontagen“ bezeichne ich Bilder, die durch Mehrfachbelichtung und den gezielten Einsatz spezieller Blending-Techniken direkt in der Kamera entstehen. Die Bildbearbeitung spielt dabei keine wesentliche Rolle.

Passion „Daywalker“

„Daywalker“ bezeichnet die Technik, bei der Bilder mit Unterstützung eines Aufhellblitzes bei Tageslicht erstellt werden. Ich stehe hier noch am Anfang und experimentiere mit den Möglichkeiten dieser Methode.

Passion „Menschen“

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